Löwenzahn, Vogelmiere, Giersch oder Gänseblümchen sind nur einige Unkräuter, die man nicht so gerne im Garten hat. Sie können jedoch aus Unkräutern Salate, Honig, Cremen oder Gewürze herstellen. Die nicht so beliebten Pflanzen zeigen sich so gleich in einem ganz anderen Licht.
Der Löwenzahn verdrängt gerne den zarten grünen Rasen. Zuerst blüht er gelb, dann entwickeln sich aus den Blüten Schirmchensamen. In Windeseile verteilen sich die Samen und die nächsten Löwenzahnpflanzen wachsen heran. Was zu viel ist, ist zu viel. Stechen Sie daher die Löwenzahnpflanzen mit einem Unkrautstecher, wenn die Blüten noch schön gelb sind, inklusive den langen Wurzeln aus. Die Pflanze kann sich dann nicht mehr vermehren und die gelben Blüten eigenen sich hervorragend für einen Löwenzahnhonig. Der Honig ist sehr süß und kann nicht nur für einen Brotaufstrich verwendet werden, sondern auch zum Süßen von Müslis, Tees oder Süßspeisen.
Zutaten:
ca. 30 Stück ungespritzte Löwenzahnblüten
1 l Wasser
Saft von einer Zitrone
1 kg Zucker
Zubereitung:
Löwenzahnhonig ist durch den vielen Zucker sehr süß und sollte möglichst sparsam verwendet werden. Löwenzahnhonig ist auch ein idealer Honigersatz für Veganer.
Tipp: Hübsch verpackt ist der selbstgemachte Löwenzahnhonig auch ein nettes persönliches Geschenk.
Giersch lässt sich kaum vertreiben. Die stark wuchernde Pflanze vermehrt sich über unterirdische Ausläufer. D.h. man müsste alle Wurzeln beim Ausgraben erwischen. Bevor Sie sich grün und blau über den Giersch ärgern, essen Sie ihn einfach auf. Sie können die jungen Blätter vom Giersch z.B. für Salate, als Pesto, Gewürz oder Spinat verwenden.
Der Giersch ist gesund (hat sehr viele Vitamine, vor allem Vitamin C und Mineralien). Damit Sie den Giersch nicht mit giftigen Pflanzen verwechseln, gibt es ein Sprichwort: 3, 3, 3 bist beim Giersch dabei. D.h. der Giersch hat einen 3-kantigen Blattstiel, ein 3-geteiltes Blatt und auch die Einzelblätter sind 3-geteilt.
Da der Giersch immer wieder nachwächst, haben Sie die Möglichkeit, immer wieder die ganz jungen hellgrünen Triebe zu ernten. Sie schmecken besonders gut als Salat.
Ältere Blätter haben einen intensiveren Geschmack und eignen sich für Spinat, Pesto, Soßen oder Suppen. Mit dem Giersch kann man z.B. Kräuterpulver zubereiten: Zerreiben Sie die getrockneten Blätter des Giersches und füllen Sie das Pulver in Gläser - ein herrliches Gewürz für Suppen oder Saucen.
Giersch schmeckt auch als Spinat gut. Sammeln Sie den Giersch in ausreichender Menge, da er im heißen Dampf stark zusammenfällt.
Die Vogelmiere wächst ganzjährig und sehr schnell. Sie überwuchert Beete und auch im Rasen breitet sie sich gerne aus. Sehen Sie die Vogelmiere nicht nur als lästiges Unkraut. Sie hat durchaus ihre Berechtigung im Garten. Leere Beete werden durch die Pflanze im Winter vor der Kälte und im Sommer vor dem Austrocknen geschützt. Die langen Stängel kriechen oberhalb des Bodens und man kann man sie leicht ausreißen. Das Unkraut ist trotzdem nur schwer auszurotten. Ärgern Sie sich nicht darüber, sondern pflücken Sie die Vogelmiere, um daraus eine tolle Handcreme zu machen. Sie ist besonders gut für trockene Hände, wirkt entzündungshemmend und desinfizierend.
Zutaten:
2 Handvoll Vogelmiere (ganze Pflanze, ohne Wurzel)
ca. 200 g Sonnenblumenöl oder Olivenöl
20 g Bienenwachs aus der Apotheke
Zubereitung:
Die Vogelmiere sammeln und ca. 24 Stunden trocknen lassen. Mit einem Wiegemesser das Kraut zerhacken und in ein ca. 250 g Gläschen (3/4 voll) geben. Mit dem Öl das Gläschen bis auf 1 cm auffüllen. Stellen Sie das Glas in einen Topf mit Wasser. Das Wasser langsam erwärmen, aber nicht zum Kochen bringen. Anschließend auf niedriger Stufe einige Stunden ziehen lassen. Dann die Flüssigkeit durch z.B. einen Kaffeefilter auspressen.
Das Bienenwachs zum Kräuteröl geben und im Wasserbad so lange erhitzen, bis das Bienenwachs geschmolzen ist. Mittels "Tellerprobe" können Sie testen, ob die Creme schon fertig ist. Tropfen Sie die Flüssigkeit auf einen eisgekühlten Teller. Wird die Flüssigkeit zu schnell hart, dann geben Sie noch etwas Öl dazu. Wenn Sie zu weich ist, dann Bienenwachs.
Füllen Sie die Flüssigkeit randvoll in kleine Tigel. Die Creme sollte innerhalb von 2 Monaten aufgebraucht werden.
Gänseblümchen mit ihren zarten und weißen Blütenblättern "stören" nur in einem englischen Rasen. In einem Spiel- oder Gebrauchsrasen, wo auch ab und zu Gänseblümchen wachsen dürfen, stören die kleinen Blumen überhaupt nicht. Bevor sie sich aber extrem ausbreiten und den Rasen verdrängen, sollte man die Blümchen nicht nur pflücken, sondern an den Wurzeln packen. Mit einem Löwenzahnstecher lassen sich die Blumen am leichtesten entfernen. Die Gänseblümchen müssen Sie nicht gleich auf den Kompost oder in die Bio-Tonne werfen. Mit Gänseblümchen kann man nicht nur Salate und andere Speisen garnieren, sondern es hilft auch bei vielen Krankheiten. Die Blumen können bei Husten und Erkältungskrankheiten eingesetzt werden sowie zur äußerlichen Anwendung (lindern Hautausschläge) und bei Blasen- und Nierensteinen. Gänseblümchen enthalten zahlreiche gesunde Nährstoffe wie Vitamin C, Kalium, Calcium und Magnesium.
Zutaten:
2 Tassen Gänseblümchen (geschlossene Köpfe)
ca. 1/8 l Essig (der Essig soll die Blumen bedecken)
1/2 TL Salz
Zubereitung:
Die noch geschlossenen Blütenknospen waschen, trocken tupfen und mit Salz bestreuen. Kochen Sie den Essig mit etwas Pfeffer und Salz auf und geben Sie die Blüten dazu. Nochmals kurz aufkochen. Füllen Sie die Flüssigkeit mit den Gänseblümchen am besten in ein Glas mit Schraubverschluss (z.B. Marmeladeglas). Ungefähr eine Woche kalt stellen. Die eingelegten Gänseblümchen schmecken wie Kapern und passen hervorragend zu Käse oder einfach auf das Butterbrot.
Gänseblümchen, fein gehackt, kann man in Suppen, Eintöpfe und Frischkäse mischen.
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