Gleichzeitig ist sie aber Ausdruck eines fortgesetzten und dynamischen Strukturwandels, dem unsere Landwirtschaft unterliegt:
1982 wurde die Filiale in Maria Saal,
1983 jene in St. Martin/Techelsberg,
1996 jene in Ludmannsdorf, und
2010 die Filiale Moosburg geschlossen.
Für uns als Genossenschaft war Zusperren immer die letzte Lösung. Der Abstimmung in den Gremien gingen jeweils heftige Diskussionen und Mehrheits- aber nie einstimmige, Beschlüsse voraus. Zudem wurde immer versucht mit Investitionen das Geschäft anzukurbeln. In Deinsdorf wurde 1980 ein Neubau errichtet, 1991 der H & G Markt ausgebaut und 2015 um einen Diesel Tankautomaten erweitert. Einen kurzen Höhenflug erlebte die Filiale durch die Einführung von Big bag Ware, die sie konkurrenzfähiger gegenüber „Lose Standorte“ machte. Ähnlich auch die Historie in Moosburg, wo noch in den 80er Jahren Geschäftsräumlichkeiten angemietet wurden.
Freilich, mit den Umsatzrückgängen häuften sich oftmals auch Probleme in der Personalführung. Die Attraktivität des Standortes schwand, das Recruiting gestaltete sich schwierig, junge Leute bevorzugen Teamarbeit in Gruppen, Samstagsarbeit war durchgehend kollektiv-vertraglich nicht mehr möglich. Kunden erwarten sich heute ein breites und umfassendes Sortiment zu attraktiven Preisen, am besten mit spezialisierter Beratung. Gewandelt haben sich auch die Anforderungen an die Fachberatung der Landwirte sowie an die Logistik. Silo-Zustellungen bzw. Erntelogistik vermindern die Funktion von Filialen.
Die Landwirtschaftliche Genossenschaft Klagenfurt-St.Veit-Rosental versuchte dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, indem massiv in Kompetenzstandorte investiert wurde: So in die Silo- und Trocknungsanlage in Blintendorf mit diversen Verarbeitungsmöglichkeiten, um die bäuerliche Wertschöpfung zu steigern. Im Haus und Gartenmarktbereich wurden die Standorte in Klagenfurt und St.Veit, aber auch die Filialstandorte Ferlach und Brückl aus-bzw. umgebaut.
Im Fokus aller genossenschaftlichen Anstrengung steht der bäuerliche Betrieb, der bestmöglich und kostengünstig bedient werden muss.
Der Tankstellenbetrieb durch die LWG wird in Deinsdorf fortgeführt!
Ab 23. April startet der Abverkauf in der Filiale.
Leben ist Veränderung. Trotzdem oder gerade deswegen ist es wichtig, manchmal innezuhalten, vielleicht auch Wehmut zuzulassen, froh über die gemeinsame Zeit zu sein, um sich bei Kunden, Freunden und Nachbarn für das Miteinander zu bedanken. Die folgende Strophe eines Gedichtes von Fr. Loisi Sablatnig, vorgetragen von Fr. Maria Krenn, anläßlich der Filialneueröffnung 1980 steht sowohl für die Vergangenheit, blickt aber auch in die Zukunft.
Einer für alle und alle für einen
vamöge da Raiffeisen uns weiter vereinen.
zum Wohle der Bauern, zu ihrem Nutz,
mit der Bitte an den Hergott um seinen Schutz.