„Bei der Pflanzenwahl im Garten und auf der Terrasse sollten Sie möglichst einheimische Pflanzen einsetzen, da sich Wildbienenarten an die lokalen Nahrungspflanzen angepasst haben,“ erklärt Moses von der Bienenbotschaft. Dabei ist die Wildform der Zuchtform immer vorzuziehen. Vermeiden Sie gefüllte Blüten – diese sehen zwar schön aus, die vielen Blütenblätter verwehren Bienen aber Nektar und Pollen und sind daher als Nahrung wertlos. Wählen Sie stattdessen einen Mix von Pflanzen aus Bio-Anbau, die rund um das Jahr blühen und damit Insekten Nahrung liefern. Besonders zu Beginn und Ende der Vegetationsperiode, also Frühling und Herbst, danken Ihnen Bienen ein reichliches Nahrungsangebot.
Jeder Gartenbesitzer sollte sich die Frage stellen: „Möchte ich lieber eine Wiese mit Beikräutern oder einen grünen Rasen?“ Für beides gibt es gewichtige Argumente. So erfordert eine extensiv gepflegte Wiese gerade bei großen Grundstücken selteneres Mähen und bietet einen wertvollen Lebensraum für Wildtiere.
Viele Familien wünschen sich hingegen einen Rasen ohne Klee & Co. im Garten, damit ihre Kinder unbedenklich barfuß darauf herumtollen können, ohne gestochen zu werden.
„Hecken, Sträucher und Bäume sind gerade in Städten nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle, sondern auch Versteck- und Nistgelegenheit für zahlreiche Insektenarten,“ verrät Antonio von der Bienenbotschaft. Daher sollten auch in kleinen Gärten an ausgewählten Stellen einzelne (verschiedene) Büsche frei wachsen und Blüten und Früchte tragen dürfen. Auch hier ist eine Mischung verschiedener Sorten ideal, damit Insekten zu jeder Jahreszeit Nahrung finden.
Folgende Sträucher sind gute Bienenweiden: Kornelkirsche (Cornus Mas), Weißdorn (Crataegus) und Wildrosen. Als Bäume sind geeignet: Sal-Weide (Salix caprea), Obstbäume wie Wildkirsche oder Apfel sowie (wenn auch nicht einheimisch) der Bienenbaum (Euodia hupehensis).
Duftend, lecker – und laut Bienenbotschaft eine echte Bereicherung nicht nur für Bienen: Kräuterspiralen bieten mit Pflanzen wie Salbei, Majoran, Thymian und Co. viel Nahrung für Insekten. Und dies das ganze Jahr über, denn Rosmarin blüht im Frühling, Salbei in den Sommermonaten, Kapuzinerkresse auch noch im September und Thymian sogar bis Oktober. Darüber hinaus finden Insekten in den zahlreichen Erdlöchern, Ritzen und Hohlräumen eine gute Kinderstube für ihre Nachkommen. Mut zu Natürlichkeit im Garten wird auch in „Wilden Ecken“ von Insekten gedankt: Ob Stein- und Totholzhaufen oder Efeu-überwucherte Mauern - sie alle bieten Lebensraum und Unterschlupf für viele Insekten- und Spinnenarten, Reptilien, Amphibien, Vögel und Kleinsäuger. Einige Wildbienenarten legen ihre Eier übrigens zwischen Frühjahr und Sommer in vorhandene oder selbst gebohrte Löcher in holzigen Strukturen oder in Stängel. Wer diesen Bienen helfen möchte, kann Totholz-Häufen auch ganz unauffällig unter Sträuchern anlegen.
Auch Terrassen und Balkone lassen sich mit Blumenkübeln oder -kästen ganz einfach in ein Bienenparadies verwandeln. Als Pflanze macht sich hierfür besonders die Bartblume (Caryopteris) gut.
Weitere Tipps für besonders bienenfreundliche Töpfe:
Neben geeigneten Pflanzen sind Nisthilfen im Umkreis von 200 bis 300 m Entfernung zu den Futterpflanzen für Bienen essenziell. Bedauerlicherweise bringen viele Wildbienen-Nisthilfen im Markt nicht den erwünschten Nutzen, da sie aus ungeeigneten Materialien bestehen oder eine ungeeignete Bauweise vorweisen. Die genannten wilden Ecken, alten Mauern und Totholz-Häufen helfen Bienen bereits weiter.
Besonders für Wildbienen hat die Bienenbotschaft in Zusammenarbeit mit der Forschung ein natürliches Zuhause geschaffen: Die nach Zeidler-Art gebaute Klotzbeute. Dabei handelt es sich um einen Baumstamm mit einer Baumhöhle, welche Bienen & Co. ein artgerechtes Habitat bietet, in dem sie nicht als Nutztier, sondern möglichst gesund und ungestört leben können.
Auch Insekten müssen trinken. Als Trinkstellen für Bienen eignen sich Kuhlen in großen Steinen oder Vogeltränken, in die man einige große Steine legt und die man an sonnigen Tagen täglich mit Wasser auffüllt. Natürlich bieten auch Gartenteiche Wasserquellen für viele Tiere und Insekten.
Übrigens benötigen viele Wildbienen das Wasser oft nicht nur zum Trinken, sondern vor allem für den Bau ihrer Nester, sozusagen zum „Mörteln“ ihrer Brutzellen.
Wer Wert auf einen naturnahen Garten legt, verzichtet selbstverständlich auf Pestizide und Kunstdünger. Es gibt fast immer gute, natürliche Alternativen. Gegen Schädlinge hat sich der Einsatz von Nützlingen bewährt, die man auch bei uns in den Haus- & Gartenmärkten bestellen kann. Im Zweifelsfall ist auch das Entfernen oder Herunterschneiden einer erkrankten oder mit Schädlingen befallenen Pflanze die bessere Alternative im bienenfreundlichen Garten.
Quelle: Husqvarna https://www.husqvarna.com/at/produkte/mahroboter/bienenfreundlicher-garten/